Erstürmung von Imedi TV - Inga Grigolia, Moderatorin
Augenzeugenbericht von Inga Grigolia, Moderatorin: Die Besetzung von Imedi war gegen alle Mitarbeiter des Senders gerichtet. Es gab genau solch eine Stürmung wie am Rustaweli Prospekt oder auf dem Rike-Platz. Nachdem ich Tränengas eingeatmet und Atemprobleme bekommen habe, bin ich im Krankenhaus gelandet. Auf unsere Journalistin Ani Mamulaschwili wurde mit Schlagstöcken eingeprügelt, sie hat schwere Kopfverletzungen davongetragen...
Wir wurden mit Gummigeschossen beschossen. Das war eine Katastrophe für uns alle. Das habe ich natürlich Frau Burdshanadse bei ihrem Treffen gesagt, aber eine konkrete Antwort von ihr habe ich nicht erhalten. Ich konnte mir nicht vorstellen, im 21. Jahrhundert von maskierten Leuten verfolgt zu werden.
Natürlich war es für uns eine Beleidigung, dass Sondereinheiten ins Studio eindrangen, irgendwelche Maskierten uns an die Wand stellten und uns die Mobiltelefone abnahmen.
Ich hatte den Eindruck, dass man uns festnehmen würde. Ich habe Angst bekommen. Ich habe mich gefragt, ob diese Menschen, die uns so brutal niederschlugen, Mütter, Schwestern und Ehefrauen haben. Ich möchte auch gerne wissen, in welchen Verhältnissen sie aufgewachsen sind. Ich hoffe, dass sie so etwas nie wieder machen.
Das staatliche Fernsehen hatte die beste Chance, Publikumsliebling zu werden und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Diese Chance haben sie aber vertan. Sie haben endgültig den Ruf des Senders der Breschnjew-Zeiten erhalten.
Wenn für den Präsidenten Imedi das Zeichen der Hoffnungslosigkeit ist und der Staatliche Sender des Optimismus, dann ist das wirklich sehr schlecht.
Quelle: Asaval-Dasavali, 24.11.2007
Augenzeugen berichten: Demonstrationen und der Sturm auf Imedi TV