Koba Dawitaschwili: Augenzeugenbericht vom 7. November
Koba Dawitaschwili schildert in seinem Augenzeugenbericht, wie er am Tag der Niederschlagung der Demonstrationen in Tbilisi behandelt wurde. Er ist Vorsitzender der georgischen Volkspartei.
Der Tag der Niederschlagung am 7. November war schlimmer als der 9. April. Die Regierung hat das gemacht, was die russischen Truppen damals nicht gemacht hatten, und zwar, Gaspatronen in die Kirchen geworfen, die eigene Bevölkerung niedergeschlagen, was aus unerklärlichen Gründen vom Rustaweli-Prospekt auf dem Rike-Platz fortgesetzt wurde. Das war Gewaltanwendung gegen friedliche Demonstranten, um eine Diktatur zu errichten. Seit dieser Straftat erwähne ich ihn nicht mehr als Saakaschwili, sondern als Mischa Rodjonow*, der sich für seine Straftaten vor der Bevölkerung zu verantworten hat.
Die Regierung hat es nicht geschafft, den internationalen Medien die Augen zu verbinden. In der Washington Post wurde der Artikel gedruckt: Amerika darf Saakaschwili nicht mehr dulden. In diesem Artikel ist die Rede von der internationalen Isolation Saakaschwilis, dass der Besuch des georgischen Präsidenten in den USA abgesagt werden soll. Das ist die Position nicht nur eines einzigen Journalisten, sondern der ganzen Redaktion der Zeitung zu den Ereignissen in Georgien. Saakaschwili hat die amerikanischen Erwartungen so sehr enttäuscht, was mehrere Musharrafs zusammen nicht schaffen würden. Saakaschwili hat in einem Tag das Image eines Demokraten zerstört, das er innerhalb mehrerer Jahren aufgebaut hatte. Schließlich hat er der Welt das Gesicht eines Diktatoren gezeigt. Auf seine Taten haben zum Glück alle internationalen Organisationen entsprechend reagiert.
* Igor Rodjonow war Kommandant der russischen Truppen im Transkaukasus und gilt als verantwortlich für die Niederschlagung der friedlichen Demonstration am 9. April 1989 in Tbilisi. Seinerzeit gingen die Soldaten der Roten Armee mit Klappspaten und Giftgas gegen die Demonstranten vor. 17 Menschen, die meisten von ihnen Frauen, kamen dabei ums Leben. Mehrere Hundert Teilnehmer der Demonstration leiden unter den Spätfolgen des Giftgases.
Quelle: Asaval-Dasavali, 26.11.2007
Augenzeugen berichten: Demonstrationen und der Sturm auf Imedi TV