Saakaschwili lehnt vorgezogene Neuwahlen in Georgien ab
Der georgische Präsident Micheil Saakaschwili ist nach zwei Tagen Abwesenheit in den Medien Georgiens erstmalig wieder im Fernsehen an die Öffentlichkeit getreten. Dabei erteilte er der Forderung der Opposition in Georgien und der 100.000 Menschen, die am Freitag an der größten Demonstration in Georgien seit vier Jahren teilnahmen, eine Absage und wie die Forderung nach Neuwahlen im Frühjahr 2008 zurück.
Nach einem Bericht des Nachrichtendienstes Civil Georgia nannte er einige politische Parteien der Opposition in Georgien Lügner. Dabei handle es sich um dieselben Menschen, die Mitte der 1990er Jahre gegen den damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin vorgegangen seien. Sie seien nach Georgien gekommen und hätten im Land eine Industrie der Lügen aufgesetzt, so Saakaschwili.
Die Angabe der Daten deutet darauf hin, dass Saakaschwili damit auf Badri Patarkazischwili abzielt. Dieser hatte sein Vermögen in den 1990er Jahren in Russland gemacht und hat sich in den letzten Wochen auf die Seite der Opposition in Georgien geschlagen.
Saakaschwili warf der Opposition in Georgien zudem vor, einen schlechten Versuch zu unternehmen, seine Rosenrevolution zu kopieren.
Als Argument gegen die Wahlen im Frühjahr 2008 nannte Saakaschwili, dass zur gleichen Zeit in Russland Wahlen stattfänden und es zu riskant sei, dann in Georgien wählen zu lassen. Zudem werde Anfang 2008 über den Status des Kosovo entschieden und mit Bezug auf die abtrünnigen georgischen Teilrepubliken könne deshalb in Georgien nicht gewählt werden, so Saakaschwili.