Kein Schadensersatz für vertriebene Flüchtlinge in Georgien
Nach der Räumung von Flüchtlingen aus der abtrünnigen Teilrepublik Abchasien aus dem Druckhaus Samshoblo in Tbilisi durch die Behörden der Regierung Saakaschwili werden die Flüchtlinge keinen Schadensersatz erhalten. Für diese Information bezog sich die georgische Nachrichtenagentur Interpressnews auf die Aussagen einer Betroffenen.
Wie Madonna G. gegenüber der Agentur sagte, habe man ihr kein Angebot für einen Wohnraum in Sugdidi gemacht. Sie stehe nun mit ihrem 8 Monate alten Kind auf der Straße. Sie habe nicht einmal mehr Platz, um Möbel und ihre Haushalt unterstellen zu können. Zudem habe man ihr von Seiten der Regierung Saakaschwili gesagt, dass es für die Flüchtlinge keine Entschädigung geben werde.
Wie G. weiter sagte, sei die bereits aus dem Hotel Iweria, das vor einem Jahr neu eröffnet wurde, geräumt worden. Seinerzeit habe das Unternehmen und nicht die Regierung Saakaschwili eine Summe von 7.000 Dollar zur Entschädigung gezahlt. Dieses Geld reiche nicht aus, um in Tbilisi eine Wohnung zu kaufen. Als nach dem von Saakaschwili begonnenen Krieg Flüchtlinge aus Gori nach Tbilisi ins Druckhaus gekommen waren, hätten sich auch Flüchtlinge aus Abchasien dort einquartiert. Betroffen sind nun 40 Familien, die bereits aus dem Hotel Iweria geräumt worden waren.
Die Behörden der Regierung Saakaschwili hatten am Montag morgen unter massiven Polizeischutz mit der Räumung der Flüchtlinge begonnen. Die Flüchtlinge hatten Ersatz in Sugdidi abgelehnt, weil sie dort keine Arbeit fänden.
Die Regierung Saakaschwili hatte in der vergangenen Woche eine zweistellige Millionensumme von der EU erhalten. Die EU vertrat dabei den Glauben, dass das Geld für Wohnungen für Flüchtlinge in Georgien ausgegeben würde.