Am Samstag sind 59 Häftlinge in Georgien aus der Haft entlassen worden. Nach dem durch demokratische Wahlen herbeigeführten Machtwechsel in Georgien hatte das für den Strafvollzug zuständige Ministerium der Regierung Iwanischwili eine Überprüfung einer großen Zahl von Einzelfällen eingeleitet. Nun gab es erneut Freilassungen.
Seit 14. Lebensjahr in Haft wegen Diebstahl im Wert von 15 Lari
Der frühere georgische Ombudsmann und jetzige Minister für Strafvollzug, Sosar Subari, teilte mit, dass einer der Freigelassenen für den Diebstahl von Nüssen im Wert von 15 Lari in Haft gesessen hatte, und zwar seit dem Alter von 14 Jahren. Subari sagte, es seien mehrere Minderjährige freigelassen worden.
Zwei politische Gefangene freigelassen
Zwei weitere Freigelassene sollen sich angeblich im Jahr 2006 der Beteiligung an einem Staatsstreich schuldig gemacht haben. Nach der Überprüfung ihrer Fälle wurden auch sie aus der Haft entlassen. Beide waren von internationalen Organisationen als politische Häftlinge des Regime Saakaschwili anerkannt worden. Einer von ihnen sagte, er habe nicht mit so einer schnellen Freilassung gerechnet. Nach dem Machtwechsel habe er allerdings gehofft, dass die Gerechtigkeit die Oberhand gewinnen und er frei gelassen werde.
Watschnadse nicht freigelassen
Melor Watschnadse, Angehöriger einer nicht treu zum Regime Saakaschwili stehenden Jugendorganisation und mehrfach Opfer der Behörden der Regierung Saakaschwili, ist nicht aus der Haft entlassen worden. Er will vor Gericht gegen die Entscheidung der Kommission zur Freilassung angehen und die Entscheidung im Gefängnis abwarten.