Der Anruf unseres Gastgebers von gestern löst die Frage, was wir am zweiten Tag machen. Sein alter 3er BMW ist in Pasanauri gestrandet. Beim Blick aus dem Fenster zeigt sich, daß sich der klare Sternenhimmel der Nacht verabschiedet hat dräuende Regenwolken liegen über dem Tal und geben Nieselregen von sich. Wir bekommen einen schnellen Lift nach Pasanauri, 30 km weiter die Heerstraße hinauf.

Georgische Heerstraße: Pasanauri

Informationen zu Pasanauri

Luftkurort im Bezirk Dutscheti. 1500m ü. NN. Mittelmäßig kalter Winter und langer kühler Sommer. Temperaturen im Januar -4°, im Juli +18,5°. 1000 mm Niederschlag im Jahr.

Am Eingang des Ortes steht das havarierte Fahrzeug, die Panne ist schnell behoben, wir haben Zeit den Ort zu erkunden. Allerdings stellt sich die Frage, was wir erkunden wollen. Die Frage bei mehreren Einwohnern ergibt als einzige Sehenswürdigkeit eine Kirche auf einem Bergsporn, der Weg dorthin verlangt allerdings alpine Erfahrungen.

Wir gehen durch den Ort, die Heerstraße teilt sich in Pasanauri in zwei Teile als Einbahnstraßen, ähnlich wie sich der Aragwi hier weiter bergauf in den schwarzen und den weißen Aragwi teilt. Die Mündung markiert das Denkmal am Eingang des Ortes, zwei Hirsche in Metall. Daneben vorgefertigte Betonfahrbahnen einer Brücke, die so niemals gebaut wurde.

Kirche und Chinkali

Am oberen Ende der Straße, dort wo sich beide Arme der Heerstraße wieder vereinen, liegt eine Kirche. Ursprünglich war hier eine große Orthodoxe Kirche, deren Bild in der jetzigen kleinen hängt. Doch in der Zeit der Sowjetunion wurde diese abgerissen und an gleicher Stelle ein Kaufhaus errichtet. Heute nun wird das Kaufhaus abgerissen, hier soll eine neue Kirche entstehen. Ein neuer Glockenturm steht bereits.

Als wir aus der Kirche kommen, fängt es an zu regnen. Wir hatten uns vorher danach erkundigt, wo es in Pasanauri die besten Chinkali gibt, dort kehren wir im Regen ein. Im Innenhof gibt es drei abgeteilte hölzerne Pavillons, dort kann man gemütlich sitzen, auch wenn der Regen wie in unserem Fall stärker wird. Das Hackfleisch war ziemlich fett, aber die Chinkali selber, für die diese Region bekannt ist, sind lecker.

In der Marschrutka durch den Regen

Die Rückfahrt nach Ananuri gestaltet sich langatmig. Wir warten fast eine Stunde im Regen auf eine Marschrutka, dann kommen zum Glück drei hintereinander. Auch nach der abschließenden Tafel dauert es, bis wir in Shinwali die richtige Marschrutka erwischen, aber inzwischen hat der Regen nachgelassen.

Und nur etwas mehr als eine halbe Stunde später sind wir wieder in Tbilisi.